Nun, wie ich bereits beschrieben habe, habe ich keinen Thruhike des Te Araroa absolviert. Das hat Gründe, die ich ausführlich erläutert habe. Hätte man mich direkt nach Beendigung des Trails gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, diese Wanderung noch einmal zu machen und dann auch die komplette Nordinsel zu gehen, hätte ich definitiv nein gesagt.

Jetzt jedoch, mit etwas Abstand, vermisse ich den Te Araroa und ich habe fest vor, ihn irgendwann noch einmal und dann auch komplett zu gehen. Ich bin beim ersten Mal nicht gescheitert, nein, ich habe damals für mich beschlossen, dass es keinen Sinn mehr macht, weiter zu wandern. Jetzt weiß ich auch, warum. Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt nicht die richtige Einstellung für den Te Araroa. Ich habe versucht, mich ganz und gar auf den Trail einzulassen, aber es ist mir nicht zur Gänze gelungen. Ich war gedanklich noch viel zu sehr auf dem Pacific Crest Trail und hatte Erwartungen an den Te Araroa, die er einfach nicht erfüllen kann.

Aber je öfter ich mir meine Fotos vom Trail ansehe und auch, wenn ich vom Trail erzähle und über ihn schreibe, stelle ich immer wieder fest, was für ein wunderbarer Fernwanderweg das ist.

Es ist ein herausfordernder Weg, der von seinen Wanderern einiges abverlangt. Wenn man ohne Erwartungen und mit viel Neugierde nach Neuseeland kommt, wird man das Beste aus der Erfahrung ‚TA‘ mitnehmen können.

Abgesehen vom Mindset, das einfach nicht das passende für jenen Zeitpunkt auf dem Te Araroa war, würde ich alles andere aber ganz genauso machen: Ich würde wieder im Süden starten und nach Norden gehen, ich würde auch das nächste Mal nicht jeden einzelnen Kilometer zu Fuß gehen, sondern würde mir erneut ein Fahrrad leihen, um etwa die 60 Kilometer Asphalt zwischen Twizel und Lake Tekapo zu bewältigen. Ich selber würde jedoch Ausflüge, die nicht andere Wanderwege betreffen, auf die Zeit nach dem Te Araroa schieben oder zumindest dann machen, wenn man eine Insel erwandert hat. Wenn man einige Zeit in einer Stadt verbracht hat, ist es umso schwerer, wieder hoch motiviert zurück auf den Trail zu gehen.

Was bleibt also von meiner Wanderung auf dem Te Araroa? Ich habe …

  • auch die Schattenseiten, die dunklen Tage, das schlechte Wetter auf einem Trail kennengelernt.
  • mich einem neuen Element – dem Wasser – gestellt und grandiose Erlebnisse beim Paddeln auf dem Whanganui-Fluß gehabt.
  • auf dem Fluß auch gelernt, Problemen oder Hürden nicht aus dem Weg zu gehen, sondern sie anzunehmen und zu meistern. Ausweichen und Zögern heißt kentern.
  • tolle Menschen kennengelernt.

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Exploring the world and myself by two feet.

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