Für ihr Sabbatical 2020 hat sie eigentlich tolle Wanderungen in Nepal und Neuseeland geplant. Aber dann kam die Pandemie … Ihr Sabbatjahr hat sie trotzdem genommen und war dann eben dort in Europa wandern, wo es irgendwie ging.
Eine Alternative zu den großen Trails in den USA musste her! Denn da Janas Sabbatjahr von August 2018 bis August 2019 dauerte, dies weder für Appalachian Trail, Pacific Crest Tail noch Continental Divide Trail ein idealer Zeitpunkt ist, schaute sie sich eher auf der Südhalbkugel nach einem langen Trail um. So stieß sie auf den knapp 1000 km langen Bibbulmun Trail an der Westküste Australiens.
Wir sprechen über keinen bestimmten Trail, sondern über unterschiedliche Wander-/Hiking-Philosophien, über Purismus beim Wandern und darüber, wie es sich anfühlt, wenn man auf einer Alpenquerung plötzlich über die Alpen gewandert ist oder auf dem Pacific Crest Trail die High Sierra überwunden hat.
Wir diskutieren auch darüber, ob räumliche Leere in Form vom Wandern in der Wüste oder Wandern in eher reizarmen Landschaften Raum schafft für Kreativität und ob das gleichzeitig die Persönlichkeit formt.
Im zweiten Teil unseres Gesprächs nimmt uns Niels mit auf die letzten hundert Meilen auf den Great Western Loop. Er erzählt, wie es ihm auf den letzten paar hundert Meilen erging und ob sich sein Zieleinlauf so anfühlte, wie er es sich auf dem Trail ausgemalt hatte.
Als Niels Rabe 2018 in seinem Sabbatical den Pacific Crest Trail von Süd nach Nord wanderte, konnte er noch nicht ahnen, was dieser Thru-Hike bei ihm auslösen würde. Ohne sehr viel Wandererfahrung machte er sich auf, um zu sehen, ob er die 4270 km des PCT packen kann. Angekommen an der kanadischen Grenze war nicht das Thru-Hiken des Appalachian Trails oder des Continental Divide Trails der nächste logische Schritt – nein, Niels hatte vom Great Western Loop gehört und war fasziniert!
Tine lebt ihren Traum! Gemäß dem Motto „Urlaub kann ich auch in Deutschland machen“ zog Tine vor wenigen Jahren nach Südafrika und lebt seitdem dort ihren Auswanderertraum. Südafrika ist vor allem für Safaris, guten Wein und das multikulturelle Kapstadt bekannt. Dass man dort nicht nur auf den Tafelberg wandern, sondern auch großartige Mehrtageswanderungen machen kann, erzählt sie bei „Wanderwach & Kaffee“.
Wanderungen hat sie in verschiedenen Ländern auch gemacht, aber immer mit Guide und in einer Gruppe und eher sporadisch. Letztes Jahr jedoch hat sie es gewagt – sie ist allein losgezogen und ist den 125-km-langen Lechweg von Vorarlberg bis nach Bayern gewandert. Immer entlang des türkisfarbenen Flusses, umgeben von der Bergwelt der Alpen, von einem Ort zum nächsten ist sie gegangen.
Warum der GR131?
Wir reden im zweiten Teil unseres Gesprächs darüber, dass es mehr mentale Stärke als körperliche Fitness braucht, um einen langen Weg zu gehen. Natürlich gibt Anne auch jede Menge Tipps und Hinweise fürs Fernwandern in Deutschland.
In Deutschland kann man keine weiten Wege wandern? Das stimmt schon lange nicht mehr. Gefühlt kommen jedes Jahr einige dazu. Seit einiger Zeit ist auch das weite Wandern in Deutschland im Trend und wurde durch die Pandemie noch einmal beschleunigt. Ich rede mit Anne, die seit einigen Jahren den Blog „Little Red Hiking Rucksack“ betreibt, übers Wandern in Deutschland.